Wie viel Eigenkapital brauche ich für den Immobilienkauf?
Die gestiegenen Zinsen lassen den Traum von den eigenen vier Wänden für viele in scheinbar weite Ferne rücken. Die Immobilienfinanzierung ist schwieriger geworden – deshalb aber keineswegs unmöglich. Potenzielle Käufer müssen sich auf die geänderten Rahmenbedingungen einstellen. Doch wie kann das gelingen und – ganz wichtig – wie viel Eigenkapital sollte unbedingt vorhanden sein?
Finanzierungsexperten berichten übereinstimmend, dass die Banken bei der Kreditvergabe vorsichtiger geworden sind. Was angesichts der aktuellen, unsicheren wirtschaftlichen Gesamtlage nicht weiter verwunderlich ist. Für einige Randregionen verlangen die Kreditinstitute überdies Risikoaufschläge.
Überdies lässt sich eine allgemeine Verschärfung der Kreditrichtlinien beobachten. So werden inzwischen andere Pauschalen für Lebenshaltungs-, Betriebs- und Heizkosten angesetzt. Waren es bei den Betriebs- und Heizkosten in den vergangenen Jahren durchschnittlich 2,50 Euro je Quadratmeter, so veranschlagen die Kreditinstitute derzeit bis zu vier Euro. Auch die Pauschalen für die Lebenshaltung liegen inzwischen um zehn bis 15 Prozent höher.
Wie viel Eigenkapital erwarten die Banken?
Die Faustregel ist bekannt: Je mehr Eigenkapital Sie in die Immobilienfinanzierung einbringen können, desto bessere Konditionen erhalten Sie. Mindestens 15 Prozent sollten es unbedingt sein, mit 20 Prozent schaffen Sie eine gute und solide Basis.
Vergessen Sie zudem nicht die Kaufnebenkosten: Grunderwerbssteuer und Notarkosten müssen Sie aus eigenen Mitteln stemmen. Diese werden von den Banken nicht finanziert, da es dafür ja keinen materiellen Gegenwert gibt.
Falls ein Kreditinstitut ausnahmsweise auch für diese Zusatzkosten eine Finanzierung anbietet, so sind die Zinsen dafür in aller Regel sehr hoch. Fast immer ist es günstiger, gegebenenfalls einen zusätzlichen Ratenkredit oder – noch besser – einen privaten Kredit von Freunden oder Verwandten aufzunehmen, um kurzfristig die nötigen finanziellen Mittel zur Verfügung zu haben. Kalkulieren Sie zuvor nüchtern, welche Raten Sie sich monatlich leisten können, um alle Kredite pünktlich zu bedienen.
Zur Veranschaulichung: Ein Rechenbeispiel
Wenn Sie eine Immobilie kaufen möchten, die beispielsweise 300.000 Euro kostet, so sollten Sie 60.000 Euro (20 Prozent) in die Immobilienfinanzierung einbringen können. Die Grunderwerbssteuer liegt je nach Bundesland zwischen 3,5 und 6,5 Prozent des Kaufpreises. Bei einem Satz von 6,5 Prozent fallen also zusätzlich 19.500 Euro an. Die Notarkosten belaufen sich durchschnittlich auf 1,5 Prozent des Kaufpreises – in diesem Fall also auf 4.500 Euro. In der Summe müssen Sie in diesem Beispiel also über Eigenkapital in Höhe von 84.000 Euro verfügen.
Risiko: Immobilienkauf ohne Eigenkapital
Unter bestimmten Bedingungen ist auch ein Immobilienkauf ohne Eigenkapital möglich. Verfügen Sie über ein sehr hohes Einkommen, sind Ihre Lebenshaltungskosten sehr niedrig und ist zudem die Immobilie recht günstig, dann kann Ihnen die eine oder andere Bank tatsächlich eine 100-Prozent-Finanzierung gewähren. Die Zinsen dafür sind allerdings unverhältnismäßig hoch. Lassen Sie sich von einem kompetenten Finanzierungsexperten auf jeden Fall zuvor umfassend beraten, bevor Sie ein solches Risiko eingehen.
Sind Sie nicht sicher, wie Sie eine bezahlbare Immobilie finden und finanzieren können? Kontaktieren Sie uns. Wir beraten Sie gern und können Ihnen Finanzierungsexperten empfehlen.
Diese Informationen wurden zusammengestellt von Krebs Immobilien e. K., Ihr Immobilienmakler und Immobilienexperte für Heidelberg und die nahe Umgebung. Besuchen Sie uns. Wir freuen uns auf den Kontakt mit Ihnen. Wollen Sie mehr zu diesem Thema erfahren? Dann kontaktieren Sie uns jetzt telefonisch oder per E-Mail.
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