Immobilienlexikon

Haustypen

Häuser können grundsätzlich in verschiedene Kategorien eingeteilt werden.  Je nachdem, welches Klassifizierungsmerkmal dabei als das ausschlaggebende erachtet wird, ergeben sich unterschiedliche Typenkategorien. Kategorie-Charakteristika können beispielsweise sein: Die Anzahl der Bewohner, die Bauweise und die verwendeten Materialien, die Größe, die Position, der Baustil, der Grad der zu erbringenden Selbstleistung und andere. So versteht es sich von selbst, dass ein und dasselbe Haus gleichzeitig immer zu mehreren Typenklassen gehört.

Zu den gängigsten Unterteilungen gehört eine kombinierte Klassifizierung nach Bauweise und Materialien respektive dem Anteil der Selbstleistung. Daraus ergeben sich die folgenden Typen:

Das Massivhaus

Für die Konstruktion der Außen- und Innenwände werden in einem Massivhaus ausschließlich Steine oder Beton verwendet. Der Klassiker unter den Haustypen zeichnet sich daher durch eine besondere Stabilität und Standfestigkeit aus. Moderne Steine sind zudem sehr energieeffizient und benötigen in vielen Fällen keine zusätzliche Wärmedämmung. Massivhäuser erlauben eine sehr individuelle Planung – werden dadurch allerdings auch teuer. Der Langlebigkeit der Materialien und dem guten Raumklima steht als Nachteil eine oft lange Bauzeit gegenüber, da der Bau an günstige Wetterbedingungen geknüpft ist.


Das Holzhaus

Der Wunsch nach einem umweltverträglichen und dennoch individuellen Eigenheim steht beim Bau eines Holzhauses im Vordergrund. Das klassische Holzhaus wird in Holzständerbauweise errichtet und kann später eventuell verputzt werden – beim Blockhaus hingegen bestehen Böden. Wände und Decken ausschließlich aus Holz, bevorzugt Lärchen- und Fichtenholz. Das Holz sorgt ganzjährig für ein sehr angenehmes Raumklima und eine gute Energiebilanz. Feuchtigkeit hingegen kann dem Material langfristig arg zusetzen und den Boden für Schädlingsbefall bereiten. Breite Abflussrinnen und weite Dachüberstände sowie eine gute Imprägnierung des Holzes können dieses Risiko jedoch reduzieren.


Das Fachwerkhaus

Das Fachwerkhaus wird in Skelettbauweise errichtet. Das bedeutet: Ein Gerüst aus vertikalen, horizontalen und diagonalen Holzbalken trägt das Gebäude wie ein Stützskelett. Die Zwischenräume, Gefach genannt, werden mit Schwemm- oder Ziegelsteinen, alternativ mit Lehm, ausgefüllt. Fachwerkhäuser waren seit Ende des 17. Jahrhunderts sowohl Statussymbol der städtischen Bürger als auch Charakteristikum der Bauernhäuser in ländlichen Gegenden. Sie sind sehr stabil und witterungsbeständig, verursachen jedoch hohe Baukosten. In Deutschland, Frankreich, Belgien und vielen osteuropäischen Staaten stehen viele, sehr gut erhaltene Fachwerkhäuser unter Denkmalschutz.


Das Fertighaus

Ein Haus, das aus industriell und witterungsunabhängig vorgefertigten Bauteilen wie Wand- und Deckenelementen auf einem Fundament (Bodenplatte oder Kellerdecke) errichtet wird, gilt als Fertighaus. Bevorzugter Baustoff ist Holz, gelegentlich auch Beton oder Leichtbeton. Bei modernen Fertighäusern sind bereits zusätzliche Dämmschichten in die Fertigteile integriert. Der wohl größte Vorteil für Bauherren ist die schnelle Errichtung und der garantierte Festpreis. Dem steht die nur beschränkte Möglichkeit einer individuellen Gestaltung gegenüber. In Deutschland wird inzwischen jeder fünfte Neubau in Fertigbauweise errichtet – in Österreich liegt der Anteil sogar bei einem Drittel.


Das Selbstbauhaus

Wie es der Name vermuten lässt, eignet sich ein Selbstbauhaus nur für Menschen, die sich die Planung und den Bau ihres Eigenheims selbst zutrauen. Der jeweilige Hausanbieter stellt das benötigte Baumaterial zur Verfügung und bietet gegebenenfalls gezielte Schulungen zu einigen Gewerken an. Da der Bauherr und seine Helfer die meisten Handwerkerleistungen selbst erbringen, ist das Selbstbauhaus unschlagbar günstig. Für einige Arbeiten müssen gleichwohl Profis hinzugezogen werden, da ansonsten benötigte, offizielle Dokument verweigert werden können. Die Bauzeit bei einem Selbstbauhaus ist für gewöhnlich lang, da nur die wenigsten Bauherren die Zeit haben, sich ausschließlich um ihre Baustelle zu kümmern. Das Risiko für Fehler und Mängel liegt allein beim Bauherrn.

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