Haus bauen oder kaufen?
Wer sich den Traum vom eigenen Heim erfüllen möchte, steht zwangsläufig vor der Frage: Neu bauen oder eine Bestandsimmobilie kaufen? Je nach Standort wird die Entscheidung im Vorfeld maßgeblich durch das Immobilienangebot vor Ort bestimmt: Während in eher ländlichen Regionen noch hinreichend Baugrundstücke, aber auch Bestandsimmobilien, zur Verfügung stehen, ist die Suche nach einem Baugrundstück in Metropolregionen oftmals zermürbend bis hoffnungslos.
Grundsätzlich bringen jedoch sowohl der Neubau als auch der Hauskauf Vor- und Nachteile mit sich – bei der Gestaltung des zukünftigen Zuhauses und den Kosten, die dafür aufzuwenden sind.
Inhaltsverzeichnis
Vor- und Nachteile eines Neubaus
Der unbestritten größte Pluspunkt eines Neubaus liegt in der Freiheit, Grundriss und Raumaufteilung sowie wesentliche Teile der äußeren Optik des Hauses selbst bestimmen zu können. Allerdings ist der Weg bis zum Einzug oft steinig.
Grundstückssuche
Wer eine zentrale Lage für seine Immobilie anstrebt, sollte sich von der Option eines Neubaus mehr oder weniger schnell verabschieden. Baugrundstücke gibt es fast nur noch außerhalb, am Stadtrand und in größeren Neubaugebieten weitab vom Zentrum. Die Kosten variieren je nach Bundesland, aber eben auch nach Stadt oder ländlicher Region, so extrem stark, so dass jeder Durchschnittswert mehr Verwirrung stiftet als er Aussagekraft hat.
Baukosten
Die Baukosten für ein Einfamilienhaus lassen sich prinzipiell ebenfalls immer nur für den Einzelfall beziffern. Sehr, sehr pauschal muss aktuell (2024) bei einem durchschnittlichen Haustypus mit normaler Ausstattung mit rund 3.500 - 4.000 Euro je Quadratmeter kalkuliert werden. Ein wesentlicher Nachteil eines Neubaus besteht immer darin, dass sich die Baukosten im Vorhinein niemals exakt kalkulieren lassen.
Baustress und Zeitfaktor
Der Baustress beim Neubau sollte gleichfalls nicht unterschätzt werden. Es braucht starke Nerven, um die schier endlose Folge von Entscheidungen souverän meistern zu können und Handwerker bei Laune zu halten, auch wenn sie nicht so gearbeitet haben, wie das eigentlich geplant war.
Materialmängel oder unvorhersehbare Komplikationen führen beim Hausbau nahezu immer zu Verzögerungen. Wer kein „Haus von der Stange“ bauen möchte, sollte sich von einem festen Einzugstermin gedanklich verabschieden. Insofern sind auch die weiterlaufenden Kosten für die aktuelle Wohnung in die Kalkulation miteinzubeziehen.
Eine Alternative ist die Entscheidung für ein Fertighaus, das in aller Regel schnell und vergleichsweise preiswert aus vorgefertigten Bauteilen zusammengesetzt wird. Allerdings geht diese Variante dann zulasten der eigentlich beabsichtigten Gestaltungsfreiheit.
Neueste Technik garantiert Energieeffizienz
Einer der großen Vorzüge eines Neubaus liegt darin, dass ein besonderes Augenmerk auf eine energieeffiziente Bauweise gelegt werden kann – die dann für die weitere Zukunft für deutlich geringere Heizkosten sorgt. Überhaupt kann der Einbau moderner Technik dem Komfort des neuen Zuhauses erheblich steigern: Smart Home ist hier nur ein Stichwort ebenso wie ein perfekter Internetempfang vom Keller bis zum Dachboden.
Vor- und Nachteile des Hauskaufs
Der Kauf einer Bestandsimmobilie erscheint auf den ersten Blick deutlich unkomplizierter als ein Neubau. Gleichwohl birgt auch er einige Tücken – ebenso wie Vorzüge.
Angebotsmangel
Je nach ausgewähltem Standort ist es aktuell gar nicht so einfach, eine geeignete Immobilie zu finden. Die Nachfrage übersteigt insbesondere in den Metropolregionen das Angebot deutlich. Wer konkrete Vorstellungen von Standort und Größe der Immobilie hat, ist am besten beraten, bei einem kompetenten Immobilienmakler vor Ort einen Suchauftrag zu hinterlegen. Er erhöht die Chancen, eine passende Immobilie schneller angeboten zu bekommen. Allerdings fallen dafür zusätzliche Kosten für den Makler an.
Zustand und Ausstattung der Immobilie
Im Wort Bestandsimmobilie steckt der Begriff bereits drin: Es handelt sich um eine bestehende, also nicht mehr neue Immobilie. Vor dem Kauf ist daher sehr genau zu prüfen, wie die Beschaffenheit der Bausubstanz ist, in welchem Zustand sich Wasser- und Stromleitungen, Türen und Fenster oder Keller und Dach befinden. Wie alt ist die Heizungsanlage und wann wurde zuletzt modernisiert? Welchen Eindruck machen die Sanitäranlagen? Nur nach einer sorgfältigen Beantwortung aller dieser Fragen und nach einer fachkundigen Einschätzung kann kalkuliert werden, wie hoch in etwa die Modernisierungs- oder gar Sanierungskosten ausfallen.
Gute Lage und fester Einzugstermin
Mit etwas Glück – oder mit einem guten Makler – findet sich jedoch oftmals auch ein Traum von einem Eigenheim in einer hervorragenden Lage – mit guter Infrastruktur und idealer Verkehrsanbindung. Häuser, die zum Verkauf angeboten werden, sind in aller Regel bereits leer, so dass einem sofortigen Einzug nur die geplanten, eigenen Renovierungsmaßnahmen entgegenstehen. So müssen auch nicht über eine lange Zeit zwei Wohnungen finanziert werden.