Bauland
Grundstücksflächen gelten erst dann als Bauland, wenn sie unter zwei Gesichtspunkten eine Bebauung erlauben: Zum einen müssen sie aufgrund ihrer natürlichen Beschaffenheit dazu geeignet sein und zum anderen müssen sie in einem Bebauungsplan ausdrücklich als Bauland ausgewiesen werden. Das ist sozusagen die rechtliche Komponente.
Der Begriff Bauland kennzeichnet dabei sowohl einzelne als auch zusammenhängende Grundstücke.
In einigen Fällen entsteht Bauland auch durch eine sogenannte Baulandumlegung. Das bedeutet: Auf Basis einer von der Gemeinde verfügten oder von Grundstückseigentümern angeregten Umlegung werden Grundstücksflächen so neu geordnet, dass nach „Lage, Form und Größe für die bauliche Nutzung zweckmäßig gestaltete Grundstücke“ entstehen (§ 45 Baugesetzbuch BauGB).
Kategorien von Bauland
Bauland ist in vier Kategorien klassifiziert. Für Bauherren ist diese Unterscheidung sehr wichtig, da sie unter anderem Aufschluss über den Zeitpunkt einer möglichen Bebauung und die sich anschließenden Kosten gibt.
Bauland
Für das Grundstück existiert ein gültiger Bebauungsplan, der eine konkrete Bebauung erlaubt. Das bedeutet jedoch nicht zwangsläufig, dass das Gelände bereits vollständig erschlossen ist, also Leitungen für Wasser und Abwasser, Strom und Gas verlegt sind.
Bauerwartungsland
Im Flächennutzungsplan sind diese Flächen als zukünftiges Bauland ausgewiesen. Es kann also damit gerechnet werden, dass sie in naher Zukunft bebaut werden dürfen – eine Garantie dafür gibt es aber nicht. Ob aus Bauerwartungsland tatsächlich Bauland wird, obliegt der endgültigen Entscheidung der Gemeinde. Wer auf Bauerwartungsland setzt, handelt spekulativ.
Fertigbauland
Für Fertigbauland kann quasi sofort ein Antrag auf Ausstellung einer Baugenehmigung gestellt werden – es erfüllt alle rechtlichen Rahmenbedingungen, die für eine Bebauung erforderlich sind. Nicht automatisch inbegriffen ist auch in diesem Fall die Erschließung.
Fertiges, freies Bauland
Fertiges, freies Bauland ist sozusagen zu einhundert Prozent startklar für den Hausbau. Es wird im Bebauungsplan als Bauland geführt und ist außerdem voll erschlossen. Diese Kategorie ist insofern die beliebteste bei Bauherren und findet sich bevorzugt in Neubaugebieten.
Tipps für den Kauf von Bauland
Wer Bauland erwerben möchte, sollte sich nicht nur hinreichend darüber informieren, inwieweit die Flächen bereits erschlossen sind, auch die unmittelbare Umgebung sollte sorgfältig in Augenschein genommen werden. Der Bebauungsplan gibt Auskunft darüber, welche Bauvorhaben auf den Nachbargrundstücken in naher Zukunft möglich sind – oder ob es sich um eine unverbaubare Lage handelt. Mehrfache Besuche des Grundstücks an unterschiedlichen Wochentagen zu verschiedenen Zeiten zeichnen ein realistisches Bild der zu erwartenden Geräuschkulisse durch Straßenverkehr, Kitas oder Diskotheken, Sportplätze und Lagerhallen.