Scheidung: Das Nestmodell klappt oft nur theoretisch
Lassen sich die Eltern scheiden, leiden gemeinsame Kinder besonders darunter. Das sogenannte Nestmodell will den Umbruch für Kinder ein wenig abmildern. Sie bleiben in der zuvor bewohnten Immobilie und die Eltern leben dort ebenfalls im Wechsel. Beide Partner benötigen daher eine zusätzliche eigene Wohnung.
Ob das Nestmodell (engl. Bird Nesting) für getrennte Paare überhaupt infrage kommt, hängt wesentlich von der individuellen und finanziellen Situation der Eltern ab. Grundsätzlich empfiehlt es sich, zuvor einen qualifizierten Makler zu konsultieren, um die finanziellen Belastungen – und eventuell alternative Möglichkeiten – zu besprechen.
Was bedeutet das Nestmodell für Kinder und Eltern?
Wie erwähnt, bleiben die Kinder bei diesem Modell trotz Beziehungsende der Eltern in der gewohnten Umgebung wohnen. Dadurch können negative Folgen einer Scheidung für insbesondere kleine Kinder gemildert und die Auflösung der Familie besser überwunden werden. „Nest“-Kinder sollen sich dadurch auch in ihrer Persönlichkeit besser entwickeln als andere Trennungskinder. Eigenschaften wie Respekt, Widerstandsfähigkeit und Toleranz werden gefördert.
Eltern können in ihren eigenen vier Wänden ein Leben ohne die Kinder führen, wenn der andere Elternteil mit der Betreuung im „Nest“ der Kinder an der Reihe ist.
Gut für die Kinder, aber nicht immer für die Ex-Partner
Bird Nesting bedeutet aber auch, die Beziehung zu beenden, ohne einen richtigen Schlussstrich zu ziehen. Eltern, die sich für dieses Modell entscheiden, sind demnach faktisch getrennt, müssen aber dennoch zusammen Entscheidungen treffen, die immer noch die gemeinsame Immobilie betreffen. Immerhin wohnen beide Elternteile teilweise mit im „Nest“ der Kinder.
Das führt vor allem bei finanziellen Fragen zu Streit und Uneinigkeit. Wer bezahlt die Stromrechnung? Wer soll die GEZ-Gebühren begleichen? Wer zahlt, wenn es um Reparaturen und neue Einrichtung geht? Wenn zusätzlich noch ein Immobiliendarlehen oder ein Kredit abbezahlt werden muss, steht die Frage im Raum, wer wie viel zur Tilgung beisteuert.
Zudem muss sich jeder Elternteil ein neues Zuhause suchen. Und auch die doppelte Haushaltsführung und die Kosten für beide Immobilien sind finanziell zu stemmen. Steigende Miet- und immobilienpreise und Lebenshaltungskosten belasten das eigene Konto erheblich. Oft kann es sinnvoller sein, die Immobilie zu verkaufen, um so zusätzliche Auseinandersetzungen im Angesicht der Kinder zu vermeiden.
Die Trennungsimmobilie verkaufen? - Ein Makler weiss Rat
In Fällen, in denen die Immobilie nur schwer oder gar nicht gehalten werden kann, ist das Nestmodell zwar theoretisch besser für die Kinder, aber praktisch nicht umsetzbar. Daher ist es besser nach Lösungen für den individuell besten Umgang mit der Trennungsimmobilie zusammen mit einem Makler zu suchen. Ein erfolgreicher Verkauf kann neue Perspektiven eröffnen, die auch für die Kinder mit einer konfliktfreien Zukunft verbunden sind.
Weitere nützliche Informationen zum Thema "Immobilien in der Scheidung" erhalten Sie in unserem Ratgeber.
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