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Beschreibung

Inspiriert vom Schlossbau: historische Architekten-Villa mit selbstbewusster Aura, außergewöhnlicher Strahlkraft und universellen Möglichkeiten inmitten der Heidelberger Weststadt!

Es waren die Architekten Fritz Seitz und Julius Koch, die 1891 dieses Abschlussgutachten anfertigten. Es ist nicht überliefert, in welcher Stimmung sie dies taten. Fritz Seitz jedenfalls baute nach Abschluss der Arbeiten im eigens gegründeten Schlossbaubüro für sich selbst eine Villa in der Kleinschmidtstr. 38 in der Weststadt.

Ein aristokratisch anmutendes Eckhaus, ausgestattet mit einer selbstbewussten Aura und akzentuiert durch eine latent wehrhafte Ausstrahlung. Der Architekt und Bauherr ließ sich bei Entwurf und Ausführung – und nur deshalb haben wir Ihnen die ganze Vorgeschichte erzählt – unverkennbar von der Renaissance-Architektur des Heidelberger Schlosses inspirieren – die er in den Jahren davor ja so akribisch untersucht hatte.

Gleichwohl verlieh Fritz Seitz seiner privaten Immobilie mit der optischen Separierung einzelner Gebäudeteile, mit unterschiedlichen Firsthöhen, dem Wechsel zwischen Walmdächern und dem erhabenen Pyramidendach auf dem markanten Eckturm seine ganz eigene und ausdrucksstarke Persönlichkeit. Es ist das Erbe eines vielseitig begabten und begeisterungsfähigen Baurats und Architekten. Wir freuen uns daher ganz besonders, Ihnen dieses prächtige Wohnhaus in der Kleinschmidtstr. 38 präsentieren zu dürfen.

Die mit rotem Werkstein vollflächig verkleidete Fassade des optisch „verwinkelten“ Baukörpers unterstreicht die selbstbewusste Strahlkraft dieses Gebäudes, das im Jahr 1894 fertiggestellt wurde. Weite Abstände zwischen den ensembleartig angeordneten, hohen schmalen Fenstern, das augenfällige Wappen und die hervorstechenden, dunkleren Ornamente auf der Vorderseite signalisieren Privatheit ebenso wie Repräsentanz.

Die Seitz-Villa steht auf einem 646 m² großen Grundstück und hält heute jeweils eine Wohnung im Erdgeschoss (ca. 148 m²), im 1. Obergeschoss (ca. 142 m²) und im Dachgeschoss vor, deren Wohnfläche sich auf 95 m² summiert. Die beiden oberen Einheiten sind vermietet, das Erdgeschoss steht derzeit leer. Im Souterrain des Hauses befinden sich zwei weitere kleinere Einheiten, von denen eine mieterseitig genutzt wird, während die andere an einen Studenten vermietet ist.

Besonders zu erwähnen ist der Gartenbereich mit seiner Fläche und den vielen Gestaltungsmöglichkeiten, umrahmt von der schönen Sandsteinmauer und Fassade des Hauses. Ein weiterer, großer Pluspunkt ist der seitliche Hofbereich, welcher Ihnen als privater Stellplatz für Ihre Pkws inmitten der Weststadt einen großen Mehrwert bietet. Neben den genannten Annehmlichkeiten besticht das Anwesen, insbesondere durch den Erhalt der historischen Bauelemente und allgemeinen Bauausführung. Ein schönes, ehrwürdiges Treppenhaus mit hohen Decken und Kassettendecken, teilweise noch vorhandene Buntglasfenster, Stuckelemente und besondere Farbgebung verleihen dem Anwesen seinen besonderen Charme.

Für Ihren Hinterkopf: Die monatliche Miete für die ca. 142 m² große Einheit im 1. Obergeschoss ist aktuell auf 1.450 Euro netto/kalt veranschlagt, für die ca. 95 m² im Dachgeschoss sind monatlich 895 Euro zu zahlen und die beiden vermieteten Appartements im Souterrain (mit ca. 23 m² und ca. 33 m²) schlagen jeweils mit Netto-Mieteinnahmen in Höhe von je 450 Euro zu Buche.

Bevor wir uns das beeindruckende Innere, und hier im Detail die leerstehende Erdgeschosswohnung, genauer ansehen, die vorweggenommene Antwort auf eine zwangsläufig anstehende Frage: Ja, grundsätzlich befindet sich die Immobilie in einem gepflegten Zustand und wurde über Jahre hinweg immerwährend renoviert wie auch modernisiert. Es besteht insofern kein akuter Handlungsbedarf – zur langfristigen Sicherung Ihrer Investition empfiehlt sich gleichwohl eine Erneuerung der Leitungen und eine Sanierung des Daches. Renovierungen in den Wohnungen können sukzessive nach Gelegenheit und Bedarf vorgenommen werden.

Kommen Sie, jetzt betätigen wir aber energisch den mächtigen Türklopfer mit dem recht abweisend mürrischen Gesicht, um Einlass durch die überbreite, massive Tür ins Haus zu begehren.

Trotz der kunstvollen Verzierungen vermittelt diese eher den Eindruck eines wehrhaften Tores – eine Empfindung, die sich schlagartig ändert, sobald sie geöffnet ist. Nach Betreten begegnet Ihnen ein Treppenaufgang, welcher Sie zunächst an die Eingangstür der Wohneinheit im Erdgeschoss geleitet. Wissen Sie, was ein Vestibül ist? Ja, exakt, in der Architektur der Neuzeit wird so ein Foyer bezeichnet, das durch eine besondere Raumhöhe mit aufwendiger Deckenstruktur und weitere Designmerkmale gekennzeichnet ist. Wir stehen also gerade in einem solchen: Über uns ein imposantes Tonnengewölbe mit Stichkappen und am Boden ein kunstvolles Mosaik, dessen kleine Steine in den drei aufeinander abgestimmten Farben geometrische Formen bilden: ein Rechteck für die eigentliche „Diele“, eine Art „Pfeil“ als Wegweiser in die maßgeblichen Räume dieser Wohnung. Wir ignorieren daher zunächst einmal die Türen zu unserer linken wie auch rechten Seite und folgen der „Mosaikanweisung“ und nehmen die linke, doppelflügelige Tür: Der Raum gebietet augenblicklichen Stillstand. Zu überwältigend erscheinen die ca. 40 m², nicht nur wegen ihrer imposanten Deckenhöhe von fast 4 Metern, sondern weil es sich dabei zusätzlich noch um eine prächtige Kassettendecke handelt. Diese Konstruktion aus sich rechtwinklig überschneidenden Balken bildet kassettenförmige Vertiefungen, die mit Schmuckelementen gefüllt werden. Der ganze Aufwand dient allein der prunkvollen Optik, er hat keinerlei statische Funktion.

Am Rande: Kassettendecken waren seinerzeit besonders im Schlossbau beliebt, mit dem der Bauherr Fritz Seitz sich ja nun weidlich auskannte. Die Kassettendecke hier strahlt mit Elementen in Azurblau und Gold – das Gestaltungsmerkmal findet sich gleichwohl auch in anderen Räumen auch in differenter Farbgebung.

Bleiben wir noch kurz bei der Raumgestaltung. Vermutlich wird auch Ihnen erst auf den zweiten Blick auffallen, dass das Zimmer keine rechten Winkel hat. Fritz Seitz hatte eine Vorliebe für abgeschrägte Ecken und überhaupt „konventionelle“ Raumformen. Und so „gabelt“ sich der Raum in gerader Blickrichtung in zwei ellipsenförmige, offene Erkerzimmer, die sich hervorragend als Leseecke oder Entspannungsinsel herrichten lassen. Sie bieten jeweils komfortablen Platz für einen Menschen und ein Möbel – mehr nicht. Die Separierung wird durch den Umstand akzentuiert, dass in den „Separees“ das Fischgrätmuster des im Raum verlegten Eichenparkett in die Schiffsbodenvariante wechselt.

Kommen wir nun schließlich zu der nahezu 3 Meter hohen „Skulptur“ auf der rechten Seite dieses Raums, die ohne Frage ein echtes Kunstwerk ist. Ein Kunstwerk in Form eines Renaissance-Kamins, der in seiner Opulenz, aber auch in seiner Detailversessenheit seinesgleichen sucht. Er erinnert an antike Tempelportale ebenso wie an die Eingangspforten historischer französische Landschlösser. Die Anordnung der meisterhaften Reliefs an den Innenseiten vermittelt eine eindringliche Dreidimensionalität mit betörendem Reiz. Sie können Winterabende damit verbringen, die feinen Perlen-Intarsien oder winzigen, figürlichen Darstellungen zu bewundern und deren Sinnhaftigkeit zu verifizieren. Ein Meisterwerk seiner Zunft.

Hinter dem Kamin führt eine weitere Tür in einen kleinen Raum mit ca. 8 m2, der ebenfalls keinen klassischen rechtwinkligen Grundriss aufweist – dafür aber eine ganz normale Balkontür hat, die auf die ca. 21,5 m2 große Terrasse führt. Umgeben von reichlich Büschen und hochgewachsenen Sträuchern, können Sie sich hier eine kleine Outdoor-Oase inmitten der Stadt einrichten.

Nehmen wir nun die zweite Tür aus diesem Zimmer, so befinden wir uns in einem ca. 30 m² großen Raum mit viel Tageslichteinfall durch zwei Gruppen von hohen Fenstern wieder. Die Kassettendecke ist in diesem Fall in einem edlen Burgunderrot mit ebenfalls Goldakzenten gestaltet. Die Lüftung für den Kamin (auf der anderen Wandseite) erkennen Sie nur über die Identifikation der Lüftungsgitter: Sie „versteckt“ sich in einem überschwänglich und kunstvoll gestalteten „Wandbild“ mit einem opulent verzierten Rahmen, der Türhöhe erreicht. Der Tierfratze mit dem weit aufgerissenen Maul in der Mitte sollten Sie vielleicht einen Kosenamen geben – dann wirkt sie nicht mehr so angriffslustig.

Die noch vorhandenen hohen Regale aus dunkel beheiztem Holz legen eine bisherige Nutzung als Arbeitszimmer/Bibliothek nahe, sie ist aber ebenso optional wie die Funktionszuweisung der übrigen Räume. Die hochwertigen Regale sind im Übrigen maßgefertigte Schreinerarbeiten aus 2005.

Wobei, das gilt für die beiden folgenden Räume eher weniger. Verlassen wir dieses Zimmer wieder in Richtung Vestibül/Diele, so erreichen wir auf der linken Wohnungsseite das weiß geflieste Bad, das diesmal, ganz und gar typisch für die Bauepoche um 1900, lang und schmal ist. Es beherbergt auf seinen gemütlichen 7 m2 gleichwohl Badewanne, WC und Dusche. Verbleibt als letzter Raum linkerhand noch die ca. 16 m² große Küche, die definitiv Potenzial für eine kreative Neugestaltung mitbringt. Die Fläche bietet sich für eine moderne Zeilenmöblierung mit Ober- und Unterschränken an, sodass auch alle benötigten E-Geräte adäquat eingebaut werden können. Je nach Wunsch oder Bedarf kann eventuell noch ein kleiner Frühstückstisch integriert werden.

Gegenüber der Küche, also jenseits des Flures, wartet auf der rechten Seite schließlich noch ein ca. 24 m² großes Zimmer – dessen Tür wir ja anfangs ignoriert haben. Traditionell eignet es sich als Schlafzimmer, kann jedoch selbstverständlich auch als Home-Office oder Gästezimmer hergerichtet werden.

Die Wohnung im 1. Obergeschoss ist nahezu grundrissgleich. Im Gegensatz zu der EG-Einheit befinden sich in den Räumlichkeiten nochmals abgetrennte Wandschränke, die als praktische Abstellräume bzw. Ankleide genutzt werden können. Ferner ersetzt ein knapp 14 m² großer Balkon die Terrassenfläche. Auch hier begegnen Ihnen die klassischen Elemente eines Altbaus wie Stuck- und Kassettendecken.

Das Dachgeschoss beherbergt ebenfalls 3 Zimmer, Küche und Bad, kommt aber aufgrund des Speicherraums (vgl. Wohnzimmer im EG und 1. OG) nur auf ca. 95 m².

Sehen wir uns abschließend noch kurz im Souterrain des Hauses um: Wie erwähnt wurde hier ein kleines Appartement mit einer Wohnfläche von ca. 33 m² eingerichtet, das derzeit an einen Studenten vermietet ist. Der verbleibende Platz neben den eigentlichen Kellerräumen hatte seinerzeit als Butlerzimmer gedient. Im Jahre 2011 wurde hieraus eine Wohneinheit mit schöner, freigelegter Backsteinwand errichtet, welche aktuell von den Mietern im Dachgeschoss angemietet wird.

Die Seitz-Villa in der Kleinschmidtstr. 38 in der Weststadt ist nicht nur ein Gebäude mit großer
architekturhistorischer Strahlkraft, sie ist auch das Vermächtnis eines leidenschaftlichen Baurats, der aus der jahrelangen Expertise des Heidelberger Schlosses eine ambitionierte Konsequenz zog – und sich sein eigenes, ganz persönliches „Schlösschen“ baute. Einen repräsentativen, neuzeitlichen Wohnsitz, der gleichwohl eine anmutige, individuelle Note trägt. Eine Verneigung vor der Nostalgie des Stils kombiniert mit einer augenzwinkernden Beugung seiner Regeln. Es ist diese einmalige Synthese aus historistischem Baustil und eigensinniger Umsetzung, die die Seitz-Villa für immer zu einem außergewöhnlichen Anwesen macht.

Objektdaten

Objektnummer 2024-ng-05-0684
Objektart Haus
PLZ 69115
Ort Heidelberg
Baujahr 1894
Verfügbar ab nach Rücksprache
Stellplätze 2
Unterkellert Ja

Preise

Kaufpreis 2.900.000,00 € Zum Finanzierungsrechner
Provision 4,76 % vom not. Kaufpreis inkl. 19% MwSt.

Flächen

Zimmer 11
Wohnfläche 442 m²
Nutzfläche 125 m²
Grundstücksfläche 646 m²

Ausstattung

Heizungsart Fernwärme
Befeuerung Fernwärme

Energieausweis

Lage

Lage des Objekts
69115 Heidelberg

Ein reicher Bestand an Kulturdenkmälern, begrünten Innenhöfen und Vorgärten machen die Weststadt im Kernbereich zu einem der begehrtesten Wohnviertel Heidelbergs. Die Entwicklung der Weststadt zum gründerzeitlichen Vorstadtquartier zu Füßen des Gaisbergs steht in engem Zusammenhang mit der Entwicklung Heidelbergs zur Großstadt. Dennoch ist die Stimmung hier eher mit einer Dorfgemeinschaft zu vergleichen, anstatt mit der Anonymität einer Großstadt.

Die Bebauung besteht teils aus Villen, teils aus drei- bis fünfstöckigen Mehrfamilienhäusern. Die meisten Häuser sind vor 1910 erbaut und in einem sehr guten baulichen Zustand. Sie machen das architektonische Flair dieses schönen Teils von Heidelberg aus.

Doch die wunderschöne Weststadt hat nicht nur optisch viel zu bieten. Die Bewohner finden hier alles was das Herz begehrt in nächster Umgebung: Restaurants, Gaststätten, Cafés, Konditorei, Bäcker, Metzger, einen Obst- & Gemüseladen und größere Lebensmittelgeschäfte wie Kaufland, Edeka, Nahkauf und einen Allnatura-Shop.
Verschiedene Dienstleister, Handwerker und natürlich auch Arztpraxen gesellen sich dazu. Die zentralen Kaufhäuser Heidelbergs im Bereich Poststraße und Bismarckplatz schließen direkt an der Nordostecke der Weststadt an.

Zu Fuß oder mit dem Fahrrad ist man von hier aus schnell am nächsten Ziel. Sei es die Altstadt, der Heidelberger Hauptbahnhof oder die nächste Straßenbahnhaltestelle. Das Leben in der Weststadt ist daher tatsächlich angenehm ruhig, obwohl das Autobahnkreuz A656/A5 in nur rund 10 min. mit dem Auto erreichbar ist. Berufspendler finden hier also beste Anschlussmöglichkeiten mit dem PKW oder über den öffentlichen Nahverkehr.


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